„Wir wollen eine große zentrale Marke aufbauen um die Entwicklung in Österreich zu beschleunigen.“

„Wir wollen eine große zentrale Marke aufbauen um die Entwicklung in Österreich zu beschleunigen.“

sagt Conny Wilczynski - Mitgründer der Padelzone

Ex-Handballprofi und Nationalspieler Conny Wilczynski ist seit 2016 begeisterter Padelspieler und gründete gemeinsam mit den Partnern Herwig Straka und Dominik Beier die Padelzone. Im Interview berichtet er uns wie es zur Idee der Padelzone kam, was ihn an der Sportart fasziniert und wie er die Entwicklung der Trendsportart sieht. Außerdem verrät er uns die nächsten Standorte an denen Padelzone Plätze errichtet werden.

Die Padelzone wurde 2020 gegründet und verfügt mit der Marx Halle Wien, Sportinsel Wien und der Sprungart Wiener Neustadt über 3 tolle Locations. Ziel ist es, Qualität und Lifestyle zu kombinieren und durch Padel tausende Menschen zu begeistern und zu bewegen. 

Wann hast du mit Padel begonnen?
Ich habe 2016 zum ersten Mal die Sportart ausprobiert. Christoph Krenn hat mich eingeladen bei einem Event mitzuspielen. Ich bin dann sofort in die Sportart reingekippt, habe immer wieder mit verschiedenen Sportlern gespielt und stehe seither regelmäßig am Court.

Was fasziniert dich an der Sportart?
Da ich aus dem Handball komme, welcher ein Teamsport ist, finde ich es bei Padel super, dass im Doppel gespielt wird. Ich mache gerne Sport mit Freunden. Die Dynamik, die abwechslungsreichen Bälle und Schläge und vor allem, dass die Bälle über die Banden wieder zurückkommen, beschert einen extremen Fun-Faktor. Die vielen Varianten, die Bewegung und die Dynamik des Spiels faszinieren mich. Ein großer Pluspunkt ist auch, dass man das eigene Spiel schnell verbessern kann.
 

Kannst du Verbindungen zum Handball ziehen, gibt es Ähnlichkeiten?
Das Ballgefühl, welches man benötigt, ist ein großer Verbindungspunkt. Beim Padel gibt es viele über Kopf Bewegungen. Da kann man sicher die Hand und Wurfbewegungen aus dem Handball mit ins Padel nehmen. Bei beiden Sportarten sind eine gute Beinarbeit und Stellungsspiel notwendig. Auch die Taktik ist ein wichtiger Faktor. Da kann Handball von Padel und umgekehrt viel lernen.

Wie kam es zu der Idee die „Padelzone“ zu gründen?
Wir haben uns den europäischen Raum angesehen, natürlich Spanien aber auch Schweden und haben gemerkt wie groß das Potential der Sportart ist. In Österreich sind bislang noch wenig Plätze vorhanden. Wir sind der Meinung, dass wenn man die Sportart in Österreich groß machen will, das Ganze nicht nur mit Insellösungen machen sollte, sondern eine Dachmarke sinnvoll wäre. Herwig Straka, Dominik Beier und ich sind begeisterte Padelspieler und daher haben wir uns zusammengeschlossen und gesagt, wir wollen eine große zentrale Marke aufbauen um die Entwicklung in Österreich zu beschleunigen.

Wann entstand die Idee und wann kam es zur Umsetzung?
Die Gespräche haben noch vor Corona begonnen und während Corona haben wir die Zeit intensiv genutzt um Analysen durchzuführen, den europäischen Markt anzusehen und die eigenen Businesspläne und Konzepte zu schreiben. Danach haben wir die Firma gegründet und begonnen den Markenaufbau voranzutreiben sowie Locations zu finden. Es war sehr viel Arbeit hinter den Kulissen. Mitte 2020 ist es dann mit dem ersten Standort, der Marx Halle, konkret geworden.

Hat euch die Corona Pandemie zurückgeworfen? 
Ja, wir waren ein halbes Jahr "on hold". Es war alles fertig und bereit für die Eröffnung. Im Endeffekt hatten wir am 2. November die Eröffnung in der Marx Halle und am 3. November kam der Lockdown. Generell haben wir die Phase gut überstanden, jedoch war es schade, dass die Leute die Padelzone so lange nicht nutzen konnten.

Die Marx Halle war zuerst als Pop Up Standort angedacht. Bleibt uns der Standort erhalten?
Wir wollten bei der Marx Halle die Qualität der Padelzone zeigen und unsere Partner in Szene setzen. In diesem Stil werden unsere Courts gebaut und auch die zusätzlichen Extras wie Ballautomat, Schlägerverleih und eine tolle Chillout Lounge gehören dazu. Es ist von allen extrem gut angenommen worden, sowohl vom Betreiber der Marx Halle als auch von der Community. Es wäre daher sehr schade, wenn man einen so tollen Standort aufgeben müsste, wir sind dran eine längerfristige Lösung zu finden. Die Marx Halle hat mit dem Industrial Style, dem denkmalgeschützten Gebäude, den extrem hohen Wänden und der großen Glasfront gezeigt, was für eine coole Location sie ist und wir hoffen, dass wir diese noch lange bespielen können.


Wie ist das Konzept der Padelzone?
Die Padelzone sieht sich als Dienstleister. Wir haben mehrere Business Modelle entwickelt, vom eigenen Betrieb der Anlage, partnerschaftlichen Sharing Modellen bis hin zum Franchise Modell. Ziel ist es Interessierte abzuholen. Wir wollen mit unserem Know How und unseren Dienstleistungen unterstützen und unsere Partner ergänzen. Alle drei Modelle sind in der Praxis schon im Einsatz. Aus einer zentralen Vermarktung, dem gemeinsamen Community-Aufbau und der zentralen Buchungsplattform ergibt sich ein guter Hebel um Padel noch mehr Leuten in Österreich zugänglich zu machen. Im Moment liegt der Hauptfokus darauf, mehr Anlagen zu bauen. Dies muss auch generell das Ziel der Padelcommunity in Österreich sein - die Anzahl der Anlagen zu vervielfältigen. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg dorthin.

Kann man sich aus anderen Ländern Konzepte abschauen? 
Es ist immer wichtig zu sehen, wie weit andere Länder sind und wie sie die Preise, die Vermarktung, die Qualitätsmerkmale und die Aktivierungsarbeit gestalten. Darauf basierend ist auch unser Businessplan entstanden. Jetzt geht es darum dieses Wissen in die Realität zu bringen. Unser Fokus liegt ganz klar auf Österreich aber auch eine Expansion nach Deutschland oder in die Schweiz ist denkbar und es finden dazu auch Gespräche statt. Ziel ist es eine große Marke aufzubauen.

Wie würdest du die Entwicklung von Padel in Österreich beschreiben?
Sehr positiv. Jeder der einmal am Platz steht kommt meist wieder. Es ist eine Sportart, bei der sich gerne sehr viele Sportler aus anderen Bereichen treffen. Padel ist extrem gut gewachsen in den letzten Monaten, natürlich ist dies vor allem Christoph Krenn und David Alten zu verdanken, die in den letzten Jahren viel Arbeit hineingesteckt und die Community aufgebaut haben. Sie haben eine sehr gute Vorarbeit geleistet um diese Sportart bekannt zu machen. Ein wichtiger Schritt war auch die Gründung der Austrian Padel Union um das Miteinander zu fördern. Es ist schön zu sehen, dass sich so viele Personen ehrenamtlich einsetzen um Padel voranzubringen. Wir wollen dazu beitragen und wir freuen uns, wenn noch mehr Leute den Sport ausprobieren. 

Was können wir von der Padelzone noch dieses Jahr erwarten?
In Oberösterreich sind wir in den finalen Zügen zwei weitere Outdoor Standorte zu eröffnen. In Vorarlberg wird eine Indoorhalle umgesetzt. In anderen Bundesländern finden bereits Gespräche statt und wir befinden uns in der Planungsphase. Ende 2022 soll es mindestens 10 Standorte der Marke Padelzone geben. Jeder der Unterstützung braucht, ob finanziell oder auch im Sinne des Markenaufbaus und des Know-Hows, kann auf uns zukommen. Wir freuen uns, dass noch weitere Personen Plätze errichten wollen.

Welche Highlights sind an den Standorten angedacht?
Es sind einige Aktionen geplant. Die Marx Halle ist perfekt geeignet um Veranstaltungen und Events auszurichten, sowohl Firmenevents als auch Turniere. Es werden Workshops organisiert und wir wollen auch mehr Kinder zum Padel aktivieren. Zwei große Highlights finden mit der Österreichischen Jugendmeisterschaft am 25.09.2021 und der Senioren Meisterschaft am 26.09.2021 in der Marx Halle statt.

Kann Padel in naher Zukunft dem Tennis Konkurrenz machen?
Konkurrenz klingt immer etwas negativ. Ich denke, Konkurrenz belebt das Geschäft, so ist es auch beim Sport. Je mehr ÖsterreicherInnen sich bewegen und Sport treiben umso besser. Padel kann eine Alternative, aber auch eine gute Ergänzung zu Tennis sein. Am besten wäre ein gutes Miteinander der beiden Schlägersportarten.


Persönliches von Conny Wilczynski:

Wie oft stehst du am Platz?
Leider habe ich momentan eine Ellbogenverletzung aber ansonsten spiele ich schon 2 – 3 Mal in der Woche. Nächstes Jahr möchte ich auch endlich mein erstes Turnier bestreiten.

Welcher ist dein Lieblingsschlag im Padel?
Als Ex-Handballer sind es natürlich die Schläge über Kopf. Der Smash macht mir am meisten Spaß. Die Technik ist sicher noch ausbaufähig, diese versuche ich momentan noch mit der Kraft zu kompensieren.

Hast du einen Lieblingsspieler auf der World Padel Tour?
Ich schaue mir sehr gerne die Highlight Schläge und die langen geilen Ballwechsel an. Ich habe mich nicht auf einen Spieler festgelegt, ich schaue mir die Sportart allgemein gerne an. 

Wünsche für die Zukunft?
Ich wünsche mir, dass Padel vergleichbar groß wie in Schweden oder Spanien wird und noch wächst. Es sollen noch viele Padelzone Anlagen eröffnen und ich hoffe, dass alle Anlagenbetreiber erfolgreich mit ihren Konzepten sind.

https://www.padelzone.at/


Photocredit: Mia Maria Knoll 
Vor mehr als 2 Jahre erstellt